Ernst FUCHS ehrt Ado GOLL


 

Monumentales Grabmal der altägyptischen Könige mit quadratischer Grundfläche und dreieckigen, spitz zulaufenden Seiten. Sein Vorläufer war die Stufenpyramide des Königs Djoser bei Sakkara mit rechteckigem Grundriss. Die erste eigentliche Pyramide, die »Rote Pyramide« von Dahschur, ließ König Snofru erbauen. Die meisten Pyramiden liegen auf dem westlichen Nilufer bei Kairo, die größten sind die Pyramiden des Cheops, des Chephren und des Mykerinos bei Giseh.ÿþ Pyramidenartige Bauten, meist von einem Tempel gekrönt, wurden auch von den Völkern der altamerikanischen Kulturen errichtet. Hinterindische Pyramiden sind oft als Stufenpyramiden über natürlichen Hügeln aufgeführt. Kleinere Stufenpyramiden gibt es in Ozeanien (z.ÿB. auf Tahiti und Tonga). Nach ägyptischem Vorbild erbaut wurde die Cestiuspyramide in Rom. Die Pyramiden Mesoamerikas (Chichén Itzá, El Tajín u.ÿa.) sind (meist) in stufenförmigen Absätzen aufgeführt und mit einer Plattform für das Heiligtum auf der abgestumpften Spitze versehen.

Die Pyramide als exklusiv königliche Bauform symbolisierte den Abstand zwischen dem gottgleichen König und den Menschen. Dabei war ihre Höhe das ausschlaggebende Merkmal. Die Pyramide überragt alle anderen Bauten. Errichtet wurde sie durch ein schon industriell zu nennendes spezialisiertes Handwerk unter Beteiligung von Arbeitern, Aufsehern und spezialisierten Handwerkern.

Die Entwicklung der ägyptischen Grabarchitektur ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Prozesses. Schon im vorgeschichtlichen Ägypten entstand die Gewohnheit, dem unterirdischen Grab ein symbolisches Haus zuzuordnen. Daraus entwickelte sich die Mastaba, ein lang gestreckter Baukörper mit einem flach gewölbten Dach und geraden oder geböschten Wänden aus Lehmziegeln. Sie diente herausragenden Persönlichkeiten als Begräbnisstätte. Die Mastabas der Könige der 1.ÿDynastie nahmen erstmals monumentale Dimensionen an. Die Pyramide selbst ist erst eine Erfindung der 4.ÿDynastie und gilt als Symbol eines Bündels von Sonnenstrahlen, auf dem der »Ka« des Königs, seine Seele oder schöpferische geistige Kraft, zur Sonne aufsteigt.

Die Pyramide bildet das Zentrum eines heiligen Bezirks. Dieser besteht zunächst aus dem monumentalen Nachbau der ganzen königlichen Residenz. So umgibt beispielsweise die Stufenpyramide des Djoser in Sakkara eine Art steinernes »Palastmodell«, dessen Gebäude größtenteils massiv, also unbegehbar sind. Später reduziert sich die Zahl der Nebengebäude. Wichtig wird vor allem der Totentempel vor der Pyramide. Er ist durch einen gedeckten Aufweg mit dem Taltempel, der an einem Nilarm liegt, verbunden.

Die Technik des Pyramidenbaus ist durch den Aufbau der großen Mastabas mit Außenmantel und Kernbau vorbereitet. Davon ausgehend entwickelt sich an den Pyramiden der Könige Djoser und Snofru ein kombinierter Aufbau in Horizontal- und Vertikalschichten.  Um einen konischen inneren Kern legen sich nahezu senkrechte Mauerschalen. Der Aufbau in getrennten Schichten ermöglicht den Ausgleich von Spannungen und Senkungen innerhalb des riesigen Materialbergs. In Giseh erreicht die Pyramidenform ihren Höhepunkt mit den Grabstätten für die Könige Cheops, Chephren und Mykerinos. Die Nachfolger des Cheops jedenfalls bauten sehr viel bescheidener und weniger perfekt. Dennoch wurden in Ägypten noch lange Zeit Pyramiden errichtet.

Monumentalgräber kennen wir auch aus vielen anderen Kulturräumen. Erwähnt seien hier nur die minoisch-mykenischen Tholosgräber des 3./2.ÿJahrtausends v.ÿChr., die bronze- und eisenzeitlichen Großgrabhügel des mitteleuropäischen Raumes des 2./1.ÿJahrtausends v.ÿChr. oder die »Kurgane« der ukrainischen Steppe. Von der Errichtung dieser skythischen »Königsgräber« und den damit verbundenen umfangreichen Riten berichtet uns im 5.ÿJahrhundert v.ÿChr. der griechische Historiker Herodot, der übrigens auch schon Ägypten bereiste. Herodots Werk markiert zwar noch nicht das Ende des Monumentalgrabbaus, aber den Beginn seiner historischen und ethnographischen Erforschung.

Megalithkulturen in Europa

In verschiedenen Teilen Europas, so auf der Iberischen Halbinsel, in Norddeutschland und in Südskandinavien, finden wir entsprechende Großgrabanlagen schon im 5. und 4.ÿJahrtausend v.ÿChr. im Rahmen der »Megalithkulturen«, der durch Großsteinbauten gekennzeichneten Kulturen. Sie wurden unter Bezeichnungen wie »Hünengräber« oder »Dolmen«, bretonisch »Steintisch«, schon früh zum Gegenstand antiquarischen Interesses. Auch heute noch verleihen sie bestimmten Gegenden ein ganz besonderes Gepräge und setzen so Zeichen in der Landschaft. Das moderne Erscheinungsbild dieser aus tonnenschweren Felssteinblöcken ( bis zu 360.000 kg) errichteten Bauten täuscht allerdings; Die heute sichtbaren steinernen Grabkammern und die diese umgebenden rechteckigen oder runden Steinkränze waren ursprünglich von einem Erd- oder Lesesteinhügel bedeckt.

Wie archäologische Forschungen gezeigt haben, wurden die meisten dieser Anlagen tatsächlich als Bestattungsplätze genutzt. Dazu besaßen sie eine oder mehrere steinerne oder hölzerne Kammern unterschiedlicher Form und Größe. Diese Kammern waren bei den größeren Megalithbauten über einen bis zu 20ÿm langen Gang von außen her zugänglich. Die Zahl der nachgewiesenen Bestattungen schwankt zwischen sehr wenigen und mehreren Hundert Individuen pro Grab. Unsicher ist, ob die Leichname gleich nach dem Tod in die Kammer verbracht wurden oder ob die Gräber als Knochenhäuser oder Ossuarien dienten. Für beide Praktiken gibt es archäologische Belege. Teilweise finden wir aber auch Hinweise auf Brandbestattungen.

Schon der Text über eine Jahrtausende zurückliegende Epoche berichtet. Von insgesamt zweitausendsechshundert Hieroglyphen auf der Stele beschreiben sechshundertfünfzig Zeichen die Herstellung von künstlichen Steinen! Das Wissen löffelte der altägyptische Schöpfergott Chnum dem Erbauer der ersten Pyramide, dem Pharao Djoser (2609    - 2590 v. Chr.), im Traum ein.

Es muss ein seltsamer Traum gewesen sein, denn Gott Chnum diktierte dem Pharao gleich eine Liste von 29 Mineralien und diversen natürlichen Chemikalien und zeigt ihm auch noch die in der Natur vorkommenden Bindemittel, mit denen die synthetischen Steine zusammengepappt werden mussten,. Nicht nur Pharao Djoser, der Erbauer der Stufen-Pyramide von Sakkara, erhielt himmlische Nachrichten, sondern auch sein Chefarchitekt Imhotep, der später von den Ägyptern wie ein Gott verehrt wurde und dessen Grab Archäologen bis heute vergeblich suchten.

Auf den Kolonnen 6 bis 18 der „Famine-Stele“ werden die zum „Beton“ benötigten Ingredienzien aufgelistet und auch gleich noch die Stellen im Gelände angegeben, an denen man sie findet. Nach diesen göttlichen Anweisungen mischte Imhotep aus Natron (Natriumkarbonat) und Ton (Aluminiumsilikat) einen Brei, der mit zusätzlichen Silikaten und aluminiumhaltigem Nil-Schlamm versetzt wurde. Durch Zusätze von arsenhaltigen Mineralien und Sand entstand ein schnell trocknendes Material, das dieselben molekularen Verbindungen aufweist wie Naturstein.

Am 2. internationalen Ägyptologen-Kongress, der 1979 in Grenoble, Frankreich, abgehalten wurde, berichtete der Gesteinschemiker Dr. D. Klemm den verdutzten Archäologen über seine Untersuchungen an Pyramiden-Gestein. Dr. Klemm und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter hatten insgesamt zwanzig verschiedene Gesteinsproben der Cheops-Pyramide analysiert und dabei festgestellt, dass jeder Stein aus einer anderen Gegend Ägyptens stammen muss. Wer nun denkt, vielleicht habe jedes ägyptische Dorf „seinen“ Stein zum großen Werk beigetragen, ist auf dem Holzweg, denn die untersuchten Steine selbst enthielten Bestandteile aus allen Landesgegenden! Ein natürlicher Granitblock ist im allgemeinen in seiner Dichte homogen, die von Dr. Klemm untersuchten Steine waren hingegen unten dichter gepackt als oben und enthielten zudem zu viele Luftbläschen.

Prof. Joseph Davidovits vermeldet zwei zusätzliche Beweise, die seine Theorie buchstäblich betonieren könnten.

Im Jahre 1974 führte das berühmte Stanford Research Institute, Kalifornien, gemeinsam mit Wissenschaftlern der Ain-Shams-Universität von Kairo elektromagnetische Messungen an den großen Pyramiden durch. Man jagte hochfrequente Wellen durch das Gestein, die von trockenen Monolithen nicht vollständig reflektiert werden. Eigentlich war man sicher, durch derartige Messungen geheime Gänge und Kammern zu entdecken, denn die Pyramiden mitsamt dem Plateau von Gizeh galten als völlig trocken.

Entgegen jeder Prognose waren die Messresultate chaotisch, die Hochfrequenzwellen wurden vom Gestein vollständig absorbiert. Was war geschehen? Die Pyramiden-Blöcke enthielten viel mehr Feuchtigkeit als natürliches Gestein. Computer-Berechnungen ergaben alleine in der Chefren-Pyramide einen Gehalt von einigen Millionen Litern Wasser! Dazu Prof. Davidovits: „Die Blöcke sind künstlich.“

Der zweite Beweis könnte aus einem Roman von Agatha Christie stammen. Als Prof. Davidovits Gesteinsproben der Cheops-Pyramide unter dem Mikroskop untersuchte, entdeckte er Spuren eines menschlichen Haares und später gar ein ganzes, 21 Zentimeter langes Haar. Wie kam das Haar in den Stein? Es wird wohl einem ägyptischen Betonmischer ausgefallen sein.

Inzwischen reproduzierte Prof. Davidovits verschiedene ägyptische Zement- und Betonsorten nach altägyptischen Mixturen. Der neue – uralte! – Beton ist viel härter und gegen Umwelteinflüsse weit resistenter als unser Beton, denn aufgrund der chemischen Reaktionen trocknet er schneller und vollständiger. Wen wundert’s, wenn in Frankreich bereits die „Géopolymère France“ nach dem uralten Rezept Beton herstellt?

Alte, verlorengegangene Erfindungen können nur mehr nachkonstruiert werden. Was man neu entdecken kann, sind Techniken, die bis heute missverstanden, unbekannt, falsch ausgelegt (interpretiert) oder verleugnet werden. Als Beispiel gibt es chemische Umwandlungen, nicht nachweisbare Erhitzungen, Verdampfungen, Feuchte, Wasserhärtung, Kristallisierung usw.

Es ist mir gelungen, in jahrzehntelanger Forschung verschiedene Techniken zu rekonstruieren, die schon vor Jahrtausenden hergestellt wurden.

 

 

 

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Stand: 07. června 2004